Yoga im Alltag

Yoga ist zweifellos "in". Neben SchauspielerInnen, MusikerInnen lassen sich sogar PolitikerInnen in mehr oder weniger ungewöhnlichen Yogahaltungen abbilden, damit ist Yoga endgültig auch im Westen gesellschaftsfähig geworden.
Das Sanskrit-Wort "yoga" wird meistens mit "Verbindung, Vereinigung" übersetzt. Allgemein bedeutet es einfach auch "Technik", (zielgerichtete) "Methode", "Praxis, Meditation", u.v.a.m. "Yoga" kann aber auch eine ganz bestimmte brahmanische philosophische Tradition meinen. Die Bedeutungsfelder sind also sehr vielfältig - genauso vielfältig zeigen sich heute die angebotenen Yoga-Kurse: 
Von sehr meditativen, ruhigen einfachen Bewegungen bis hin zu körperlich sehr fordernden, akrobatischen, schweißtreibenden Übungsprogrammen reicht die Palette; von Yoga mit Schwerpunkt Meditation oder Entspannung bis "Lach-Yoga" u.s.w.

Die älteste überlieferte Haltung, die als "Yoga" interpretiert werden kann, ist die Darstellung auf einem alten Steinsiegel: ein Mann sitzt aufgerichtet mit ungewöhnlicher Beinhaltung.Erst zwei- bis dreitausend Jahre später wird im Yoga-Sutra des Patanjali ein "Achtfacher (Yoga-) Pfad" dargestellt, der bis heute die Grundlage für die meisten Yoga-Stile ist. Er beschreibt vor allem eine bestimmte Meditationsweise, die konzentrative Versenkung. Hier ist die sitzende aufrechte Körperhaltung (S. asana) das dritte Glied und soll "stabil und leicht" (S. sthira-sukha, YS II,46). Der /die Übende soll in dieser Haltung "eins mit der Unendlichkeit" werden.
Yoga war schon immer und ist bis heute ein sehr umfassendes ganzheitliches System zur Geistesschulung und in seinen vielschichtigen Wirkungen eine sehr komplexe Angelegenheit. Im heute so populären Hatha-Yoga besteht der Hauptaspekt der positiven Wirkungen wohl in der genialen Verbindung von körperlicher Aktivität (sinnvolle Bewegungsabläufe, Verweilen in bestimmten Haltungen), bewusster, ruhiger Atmung und geistiger Ausrichtung. Richtig ausgeübt können sowohl auf körperlicher Ebene allerlei Beschwerden gelindert werden, aber auch auf psychischer Ebene tief greifende Veränderungen bewirkt werden.EINE Yoga-übung, die alle Probleme löst, kann es aber nicht geben, auch Angebote wie "In 30 Tagen fit und schlank mit Yoga" halte ich für unseriös. So werden Sie in dieser Kolumne keine direkten Anleitungen für Yoga-Übungen finden.Einen kleine Hinweis für yogische Ansätze im Alltag möchte ich Ihnen aber mitgeben: die "Übung im Hier und Jetzt" ...


Die ganze Kolumne finden Sie in der Zeitschrift"Ursache & Wirkung". Nr. 57. (9/2006 15. Jg.)

www.ursache.at

Mag. Erika Erber

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