Yoga und die Kunst des Atmens (1)

Aufgrund der vielfältigen Erscheinungsformen von Yoga heute ist es manchmal gar nicht so leicht zu erkennen, ob man/frau sich in einer Yoga-Stunde befindet oder in einer Fitness-Stunde.Woran würden wir erkennen, dass wir Yoga üben, im Unterschied zu anderen "Workouts"?
Für mich persönlich muss Yoga-Unterricht neben der besonderen Inhalte des Yoga (Körper- und Atemübungen, Entspannung, Meditation) einige besondere Merkmale haben, um von mir als "Yoga" bezeichnet zu werden:- eine grundlegende Achtsamkeit bei allen Übungen (eine ursprüngliche Bedeutung des Sanskrit-Wortes "yoga" ist auch "Achtsamkeit")- ein grundsätzlich gewaltloser Ansatz im Umgang mit sich und anderen (Sanskrit: ahimsa, wörtlich: "nicht-töten", Gewaltlosigkeit) - ein sinnvoll aufgebautes, gut strukturiertes Übungsprogramm- der bewusste Umgang mit dem Atem
Letzteres: "der Umgang mit dem Atem" macht das Herzstück des Yoga aus ("ohne Atem keine Yoga")Schon in den frühen Beschreibungen des Yoga in den Upanishaden finden sich Hinweise auf Atemübungen, wie "Der Weise atme durch die Nase mit verlangsamten Atem". Das ist charakteristisch für den "Yoga-Atem", dieses Grundprinzip wird in vielerlei Übungen entfaltet und perfektioniert.Warum soll man/frau durch die Nase atmen? Die Atemluft wird durch die Nasenschleimhäute gefiltert, vorgewärmt und befeuchtet. Es ist auch einfacher den Atem zu verlangsamen.Warum langsam atmen? Schon früh erforschten Yogis den Zusammenhang zwischen Atem und Geist, und sie beobachteten, dass ein unruhiger, zerstreuter Geist auch mit einem unruhigen Atem einhergeht. Und sie stellten auch fest: Wenn es gelingt, den Atem zu beruhigen, kann sich auch der Geist beruhigen. Ein meditativer Geisteszustand wird auf diese Weise gefördert.


Die ganze Kolumne finden Sie in der Zeitschrift "Ursache & Wirkung". Nr. 59. 16. Jg.

www.ursache.at

Mag. Erika Erber

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