7 Aspekte des Yoga - Saptanga Yoga
smrti - Achtsamkeit
Yoga im umfassenden Sinn ist ein Lebensweg. Der eine Teil, die konkreten Übungen, werden meist auf einer Matte (oder Decke) durchgeführt, der andere und größere Teil ist das gelebte Leben jenseits der Matte.
Yoga auf der Matte
Im Hatha-Yoga gibt es eine Fülle von Übungen, die - sofern regelmäßig ausgeführt – beachtliche positive Wirkungen auf Körper und Geist erzielen: Kraft und Beweglichkeit, Ausgeglichenheit und Wachheit, und viele andere mehr.
Bei diesen Übungen – dem "Yoga auf der Matte" – wird die Aufmerksamkeit nach innen gerichtet: Veränderungen in den Körperempfindungen, im Atem, aber auch im Gedankenstrom oder der Gefühlslage werden dadurch bewusst.
Unabhängig vom Yoga-Stil, ob mehr oder weniger anstrengend, statisch oder dynamisch, immer sollen und dürfen wir die Übungen ruhig und ohne Leistungsdruck ausführen. Solch achtsames Üben fördert eine ruhige Kraft und Gelassenheit. Stress kann besser abgebaut und unnötige Überforderungen erkannt werden. Körperlich-geistiges Wohlbefinden stellt sich ein.
Yoga jenseits der Matte
Für ein bewusstes und erfülltes Leben reicht es aber nicht, Yoga nur auf der Matte zu üben. Yoga als Lebensweg heißt, die Gelassenheit, Konzentration – die "yogischen" Qualitäten eben, die wir auf der Matte erleben können – auch auf den Rest unseres wachen Daseins zu übertragen. Der Schlüssel für diesen Transfer ist Achtsamkeit, nämlich das bewusste und aufmerksame Wahrnehmen dessen, was jetzt in diesem Augenblick geschieht. (Sanskrit: smrti, Pali: sati).
Achtsam-sein bedeutet im ersten Schritt "Annehmen ohne zu werten". Das wird oft missverstanden, denn es heißt nicht, dass das, was wir wahrnehmen, dann immer so bleiben muss. Nach dem unbewerteten Wahrnehmen dessen, was ist, müssen wir in rechter Weise reagieren und agieren. Dazu brauchen wir die anderen Aspekte des siebenfachen Pfades.